Assads Besuch in Dubai überrascht die USA
n-tv
Seit dem Krieg in Syrien ist der Machthaber von Damaskus in kein arabisches Land mehr gereist. Nun stattet Assad den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Besuch ab. Die USA reagieren äußert scharf auf die befürchtete Wiederannährung zwischen dem Diktator und ihrem Verbündeten.
Die USA haben sich "zutiefst enttäuscht" über einen Besuch des syrischen Machthabers Baschar al-Assad in den Vereinigten Arabischen Emiraten gezeigt. "Wir sind zutiefst enttäuscht und beunruhigt über diesen offensichtlichen Versuch, Baschar al-Assad zu legitimieren", erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price. Der syrische Präsident war am Vortag überraschend in die Emirate gereist - es war sein erster offizieller Besuch in einem arabischen Land seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011.
Assad bleibe "verantwortlich und rechenschaftspflichtig für den Tod und das Leiden unzähliger Syrer", erklärte Price. Er forderte US-Verbündete auf, die Beziehungen zu Assads Syrien angesichts der "schrecklichen Gräueltaten des Regimes" nicht zu normalisieren. Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein wichtiger Partner der USA und haben seit 2020 zudem ihre Beziehungen zu Israel normalisiert.
Sana sowie die emiratische Staatsagentur WAM veröffentlichten Bilder des Besuchs. Dabei ist ein gut gelaunter Assad im regen Austausch mit den emiratischen Vertretern zu sehen. Demnach führte Assad Gespräche mit dem Kronprinzen Abu Dhabis und faktischen Herrscher des Golfstaats, Scheich Mohammed bin Sajid Al Nahjan, sowie mit Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, dem Emir von Dubai. Mit bin Sajid habe er unter anderem über den Abzug ausländischer Kräfte aus Syrien gesprochen sowie über "politische und humanitäre Unterstützung für Syrien und sein Volk", berichtete WAM.