Assad empfängt Irans Präsidenten Raisi in Syrien
DW
Der Besuch ist der erste eines iranischen Präsidenten seit Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs vor zwölf Jahren.
Nach mehr als einem Jahrzehnt ist erstmals wieder ein iranischer Präsident ins Bürgerkriegsland Syrien gereist. Ebrahim Raisi wurde in Damaskus von Machthaber Baschar al-Assad empfangen, wie syrische und iranische Staatsmedien meldeten. Die beiden Länder unterhalten gute Beziehungen, vor allem im Bereich der militärischen Zusammenarbeit. Der Regierungschef traf in Begleitung mehrerer Staatsminister ein. Vor Raisi hatte zuletzt der Hardliner Mahmud Ahmadinedschad 2010 Syrien besucht.
Die Präsidenten beider Länder unterzeichneten 15 nicht näher definierte Vereinbarungen, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete. Mitgereist waren mehrere Kabinettsmitglieder, unter anderem die Minister für Verteidigung, Außenpolitik, Wirtschaft und Kommunikationswesen sowie die Ölindustrie.
Der Iran baut seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region aus, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine "Achse des Widerstands" gegen seinen Erzfeind Israel zu schaffen. In Syrien unterstützt die Islamische Republik Assad, der im vergangenen Jahr auch nach Teheran reiste. Seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2011 stand der Präsident international in der Kritik und war lange isoliert.
Seit Jahren tragen die Islamische Republik und Israel einen Schattenkrieg in der Region aus, der sich Experten zufolge in den vergangenen Monaten verschärfte. Immer wieder greift Israels Luftwaffe Ziele im Nachbarland Syrien an, um eine Aufrüstung der mit dem Iran verbündeten Milizen einzudämmen. Erst in der Nacht auf Dienstag wurde wieder der Flughafen in Aleppo bombardiert.
Raisi erneuerte kurz vor seiner Reise in einem Interview mit dem libanesischen Fernsehsender Al-Majadin seine Drohungen an Israel. "Der erste Fehler und Schritt, den die zionistische Einheit macht, wird ihr letzter sein, und es wird dieses Ding namens zionistische Einheit nicht mehr geben", sagte Raisi und fügte hinzu: "Syrien stand schon immer an der vordersten Front der Achse des Widerstands."