
Arztpraxen und Apotheken bleiben aus Protest geschlossen
n-tv
"Kaputtgespart", "ausgeblutet": Der Verband der niedergelassenen Ärzte zeichnet ein dramatisches Bild des Zustands der Praxen. Auch der sächsische Apothekerverband ist empört. Ein Protesttag soll auf die Lage aufmerksam machen.
Dresden (dpa/sn) - Auch in Sachsen haben Haus- und Fachärzte an diesem Montag aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung ihre Praxen nicht geöffnet. Wie viele Ärztinnen und Ärzte in Sachsen sich dem bundesweiten Protest anschlossen, konnte der Verband der Praxisärzte, der Virchowbund, am Montag auf Anfrage nicht beantworten. Deutschlandweit gehe der Verband und Initiator der Aktion jedoch von einer fünfstelligen Zahl an geschlossenen Arztpraxen aus.
Auf der Protest-Webseite des Verbands ist von "schmerzhaften Sparmaßnahmen" die Rede, zu denen die Politik und die Krankenkassen die Praxen seit Jahrzehnten zwängen. Der Protest soll demnach aufmerksam machen auf den Fachkräftemangel, die aus Sicht der Mediziner ausufernde Bürokratie, auf die Inflation und die hohen Energiekosten, unter denen die Praxen litten, sowie auf die "Spar-Gesetze" der Bundesregierung.
Der Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Sachsen, Klaus Heckemann, kritisierte Gesundheitspolitik des Bundes und sprach vorab von einer "Missachtung der Leistungen der ambulant tätigen Vertragsärzte und Psychotherapeuten".