Arschbombe reicht nicht
Süddeutsche Zeitung
Immer weniger Kinder können richtig schwimmen. Die bayerische Staatsregierung startet eine Kampagne und verteilt Gutscheine - doch das löst längst nicht alle Probleme.
Der ältere Herr in der Badehose steht am Rand des großen Beckens, stemmt die Arme in die Hüften und schaut skeptisch. Das, was er wohl denkt, formuliert für ihn der bayerische Kultusminister im Vorbeigehen. "Gell, da will man einmal ruhig zum Schwimmen gehen und dann so was", scherzt Michael Piazolo (Freie Wähler). Der Mann brummt etwas und geht ins Kinderbecken. Dieses "So was" im Freisinger Erlebnisbad "Fresch" ist der Auftakt der Aktionswoche "Bayern schwimmt". Konkret: ein Tross von Politik, Ehrenamtlichen und Medien. Piazolo - keine Badehose, aber gewillt, Wasserspritzer auf seinem Anzug in Kauf zu nehmen - schreitet zur Tat. Drei, zwei, eins zählt er die Kopfsprünge von Antonia und Kilian an, Kindern aus Freising. Danach Tauchen, Piazolo wirft einen gelben Ring ins Wasser. Platsch, Spritzer. Die Badehose wäre klüger gewesen.More Related News