
Armin Laschet und seine Verbindungen zu Opus Dei
Frankfurter Rundschau
Die Kerndisziplin von Armin Laschet ist die unkonkrete Schwammigkeit. Wird der scheinbar nette Onkel aus Aachen damit durchkommen? Die Kolumne.
Die Fähigkeit, viel zu reden, ohne Nennenswertes zu sagen, beherrscht Armin Laschet aus dem Effeff. Erneut bewies er das beim ARD-Sommerinterview, wo der Kanzlerkandidat der Union das schwammig Unkonkrete als seine Kerndisziplin unterstrich, ganz so, als hätte er dauerhaft einen Phrasenautomaten implantiert. Laschet macht das vor der Bundestagswahl ganz geschickt. Während Direktkonkurrentin Annalena Baerbock von einer Verfehlung in die nächste stolpert und das Schadensmanagement der Grünen im besten Fall als ausbaufähig umschrieben werden kann, mimt Laschet den netten Onkel aus Aachen. Erinnert sei hier an das Ringen um die Kanzlerkandidatur, als Laschet den bayerischen Sonnenkönig nicht wegbiss, sondern sich vielmehr zum „Frontmann von Söders Gnaden“ (Spiegel) küren ließ. Doch wie nett ist der NRW-Ministerpräsident tatsächlich? Blicken wir zunächst auf Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei und als „Laschet-Flüsterer“ bekannt. Sein Elternhaus ist eng mit der ultrareaktionär-katholischen Vereinigung „Opus Dei“ verbunden, er selbst Mitbegründer der „Generation Benedikt“, die sich an Papst Benedikt aka Joseph Ratzinger orientiert. „Ich kenne viele Homosexuelle, und einige tun mir leid. Der Staat muss schon aus reiner Selbsterhaltung die natürliche Form der Ehe und Familie fördern“, ist als Statement des „Schattenmannes“ nur folgerichtig und passt erstaunlich gut zu den Wahlkampfplakaten der Union. Da wird mit heller Haut und Heteronormativität zu punkten versucht – Diversität ist ergo bäh.More Related News