Armin Laschet sollte sich eine Zukunft als Privatmann suchen – Als Kanzler ist er ungeeignet
Frankfurter Rundschau
Armin Laschet hat bei öffentlichen Auftritten zu funktionieren. Die Situation unterscheidet sich grundlegend von der einer privaten Trauerfeier. Der Kommentar.
Wer es sehr gut meint mit Armin Laschet, würde vielleicht sagen: Das kann passieren. Manchmal, selbst in Momenten von Trauer und Verzweiflung, löst sich die Anspannung für Augenblicke in einem kollektiven, dem Anlass vollkommen unangemessenen, aber unvermeidlichen Lachen. Wer hat das nicht schon mal bei einer Beerdigung erlebt? Warum also soll es nicht auch dem CDU-Kanzlerkandidaten widerfahren, während er mit Bekannten am Ort der Flutkatastrophe hinter dem Bundespräsidenten steht? Die Antwort ist einfach, verweist aber auf eine Tatsache, die im öffentlichen Diskurs immer mal wieder unterzugehen droht: Ein Politiker, der öffentlich auftritt, tut das nicht als Privatperson. Er ist, im durchaus positiven Sinne, ein „Funktionär“. Er hatte in diesem Falle die Funktion, der Berührtheit, der Solidarität mit den Betroffenen und der Empathie eines ganzen Landes Ausdruck zu verleihen. So etwas ist keine Show, es hat vielmehr, um beim Begriff zu bleiben, eine wichtige Funktion. Es dient dazu, kollektives Mitgefühl in der Person eines Mannes, der das Kollektiv zu vertreten beansprucht, symbolisch sichtbar werden zu lassen. Wer in diesem Sinne nicht als Politiker „funktionieren“ kann, ist für eines der höchsten Ämter im Staat schlicht ungeeignet. Und zwar ganz unabhängig davon, ob nicht auch seine politischen Positionen ihn ungeeignet erscheinen lassen.More Related News