
Armin Laschet leitet mit Hendrik Wüst markanten Wechsel in NRW-CDU ein
Die Welt
Hendrik Wüst soll neuer Ministerpräsident, CDU-Landeschef und Spitzenkandidat in NRW werden. Der 46-jährige mit konservativem, wirtschaftsliberalem Background soll einen neuen Aufbruch verkörpern und die schwarz-gelbe Regierungsmacht verteidigen. Parteiintern gibt es Kritik.
Als Armin Laschet und sein künftiger Nachfolger Hendrik Wüst am Dienstagabend vor die Kameras traten, umringt von den applaudierenden Abgeordneten der CDU-Landtagsfraktion, war der Kontrast zwischen den beiden schon allein optisch zu sehen. Wüst überragt den 60-jährigen Laschet um fast eine Kopflänge und ist 14 Jahre jünger. Auch politisch könnte der Unterschied kaum größer sein: Wüst ist geprägt durch einen konservativen und wirtschaftsliberalen Background, ganz im Gegensatz zum liberalen Laschet. Der scheidende Ministerpräsident bezeichnete die Nachfolgelösung noch in der laufenden Legislaturperiode als „Kontinuität“ der schwarz-gelben Landesregierung. Allerdings wird mit Wüst ein markanter Wechsel in der CDU Nordrhein-Westfalen eingeleitet.
Wüst soll Laschet in drei Positionen nachfolgen: als CDU-Landeschef auf einem Parteitag am 23. Oktober, als Ministerpräsident am 27. Oktober im Landtag und als Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 15. Mai 2022. Dem 46-jährigen Münsterländer, der vor wenigen Monaten erst Vater einer Tochter geworden ist, bleibt etwas mehr als ein halbes Jahr, um sich als Nachfolger zu profilieren und einen Amtsbonus zu erarbeiten. Es ist denkbar wenig Zeit, und das lag vor allem an Laschet. Wüst muss im Abwärtssog des CDU-Bundestrends die schwarz-gelbe Regierungsmacht in NRW verteidigen. Auch im bevölkerungsreichsten Bundesland liegt die SPD wieder vor den Christdemokraten.