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Armin Laschet: Ein Kandidat im Pleitenmodus
Frankfurter Rundschau
Armin Laschet zieht angesichts schlechter Umfragewerte seinen letzten Trumpf im Endspurt vor der Bundestagswahl. Die FR blickt zurück.
Aachen/Frankfurt – Als Armin Laschet (CDU) im April dieses Jahres den Kampf um die Kanzlerkandidatur gegen Markus Söder (CSU) für sich entscheiden konnte, war nicht absehbar, auf welch holprige Reise sich der katholische Aachener begeben würde. Seinerzeit hatte er seine Hauptkonkurrenz in der Grünen Annalena Baerbock vermutet; dass der SPD-Kandidat Olaf Scholz wie Kai aus der Kiste irgendwann das Umfragegeschehen dominieren würde, war nicht absehbar.
Vielleicht dachte Laschet inklusive seines Wahlkampfteams, es als Protagonist der Merkel-Partei gänzlich einfach zu haben. Es schien gar wie ein Selbstläufer gegen die grüne Newcomerin und die Umfrage-Loser von der Sozialdemokratie. Nun, viereinhalb Monate später und keine zwei Wochen mehr vor der Bundestagswahl 2021, macht Laschet den Eindruck eines Ritters der traurigen Gestalt. Arg gebeutelt schaut er aus der Wäsche, wenn ihm irgendwelche Moderator:innen von irgendwelchen Triells die letzten Umfragewerte um die Ohren hauen.
Da helfen auch das Schulterklopfen der CSU wenig, die angesichts der Lage der Union um ihren Ruf im bayerischen Königreich bangen dürften. So schlechte Umfragewerte, wie im Kielwasser des Wahlkampfes, sind sie in Söder-Land nämlich nicht gewöhnt. Entsprechend hat Armin Laschet den letzten Trumpf aus dem Ärmel geschüttelt: Die Kanzlerin wurde wohl dazu verdonnert, mit ihrem Kandidaten um die Häuser zu ziehen. Diese Last-Minute-Tour nimmt die FR zum Anlass, auf die vergangenen Monate im Leben des NRW-Ministerpräsidenten, die prägend für eine ganze Generation von Christdemokrat:innen sein dürften, zurückzublicken.