Armenien macht Aserbaidschan Friedensangebot
n-tv
Seit Jahrzehnten streiten Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach. Trotz eines Waffenstillstands kommt es immer wieder zu Konflikten. Nun unterbreitet Armenien dem Nachbarstaat ein Friedensangebot.
Die ehemalige Sowjetrepublik Armenien hat im Konflikt mit seinem Nachbarn Aserbaidschan offiziellen Angaben nach ein Friedensangebot unterbreitet. "Die endgültige und vollständige Variante einer Einigung mit unseren Vorschlägen wurde übergeben", sagte Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan bei einer Regierungssitzung in Eriwan. Beide Länder kämpfen seit Jahrzehnten um die Konfliktregion Berg-Karabach.
Nach Angaben Paschinjans soll ein Abkommen Mechanismen gegenseitiger Kontrolle vorsehen, die Verstöße gegen den Frieden verhindern. Eriwan habe ein Dokument ausgearbeitet und sei jederzeit bereit, es zu unterschreiben. "Klar, dass es auch für Aserbaidschan annehmbar sein muss", sagte Paschinjan. Kopien des Vertragsentwurfs seien zudem an die Staaten der OSZE-Gruppe gegangen, die in der Minsker Gruppe den Vorsitz führten: Russland, die USA und Frankreich.
Im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion brach zwischen den beiden Republiken ein ethnischer Konflikt um die auf aserbaidschanischem Territorium liegende, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach aus. Der erste Krieg um Berg-Karabach endete 1994 mit der Loslösung der Region von Aserbaidschan und der Kontrolle des Gebiets durch Armenien. Im zweiten Krieg, der 2020 von Aserbaidschan begonnen wurde, holte sich die autoritäre Führung große Teile der Region zurück.