Armeegeneral und "Held Russlands" verhaftet
n-tv
In Moskaus Verteidigungsministerium wird schon seit einigen Monaten hart durchgegriffen. Wegen angeblicher Korruption sitzen bereits einige hochrangige Beamte im Gefängnis. Nun trifft es auch den früheren Vizeminister Bulgakow.
Ein Gericht in Moskau hat gegen einen weiteren russischen Armeegeneral Untersuchungshaft angeordnet. Der frühere Vizeverteidigungsminister Dmitri Bulgakow sei in das Untersuchungsgefängnis Lefortowo gebracht worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. Begründet wird dies mit dem Verdacht auf Korruption. Dort soll auch der frühere Vizeverteidigungsminister Timur Iwanow einsitzen.
Der 69-jährige Bulgakow hatte der Agentur zufolge erfolglos darum gebeten, die Untersuchungshaft im Hausarrest abzusitzen. Der General war in den ersten Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für die materiell-technische Ausstattung der Streitkräfte zuständig gewesen, bis er nach zahlreichen Pannen am 24. September 2022 entlassen wurde.
Nach Angaben von Ermittlern soll unter Bulgakow ein System zur Versorgung der Truppen mit minderwertigem Proviant aus Trockenrationen zu überhöhten Preisen geschaffen worden sein. So sei etwa Rindfleisch durch Schwein und Huhn ersetzt und auch die Kalorienzahl der Versorgungspakete gesenkt worden. Die Soldaten, die seit dem Einmarsch am 24. Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine führten, hätten minderwertigen Proviant erhalten.