ARD-Wahlarena: Olaf Scholz zeigt mit Auftritt, warum er zum Kanzler gewählt werden wird
Frankfurter Rundschau
Nach Annalena Baerbock stellte sich jetzt auch Olaf Scholz Fragen ganz normaler Menschen in der ARD-Wahlkampfarena. Er agiert wie ein Kanzler. Die TV-Kritik.
Berlin – Olaf Scholz, so viel ist sicher, will Bundeskanzler werden. Seine Chancen stehen inzwischen mehr als gut. Es kursieren erste Wetten darauf, dass er seine SPD auf über 30 Prozent hieven wird. Wer wissen will, warum das so ist, dem reicht es, sich seinen Auftritt in der ARD-Wahlarena anzuschauen. Denn Olaf Scholz wirkt nicht mehr wie ein Bewerber, sondern längst wie ein Amtsinhaber. Anders gesagt: Er hat es geschafft, der CDU den Amtsbonus abzuluchsen. Um zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, sollte ein Blick auf die Zeit geworfen werden, in der Olaf Scholz erstmals einer bundesweiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Das war im Jahr 2002. Gerhard Schröder war Kanzler, Joschka Fischer Außenminister, CDU-Politiker wie Roland Koch galten noch als rechter Rand der politischen Prominenz, eine rechtsradikale „Alternative“ dazu gab es damals noch nicht. Zu jener Zeit kam Kanzler Schröder auf die Idee, den recht blassen Hamburger Regionalpolitiker Scholz, der außerhalb der hanseatischen Bubble bis dato nur wenig Aufsehen erregt hatte, zu seinem Generalsekretär zu machen. 91,3 Prozent der SPD-Mitglieder fanden das ganz okay und bestätigten Scholz auf ihrem Parteitag. Nur ein Jahr später entkam der heutige Kanzlerkandidat nur um Haaresbreite und ohne Gegenkandidat der größtmöglichen Demütigung, bei seiner Wiederwahl stimmten nur noch 52,6 Prozent für ihn.More Related News