Arbeitspflicht für Asylbewerber: Kreise mit gemischtem Fazit
n-tv
Anfang des Jahres gab es eine bundesweite Debatte über verpflichtende Arbeitseinsätze von Asylbewerbern. Ein Gesetz wurde geändert. Erfolgreich war das nicht überall.
Magdeburg (dpa/sa) - Viele Landkreise in Sachsen-Anhalt haben in diesem Jahr Asylbewerber zu Arbeitseinsätzen verpflichtet - mit unterschiedlichen Erfahrungen. Während in einigen Landkreisen die Maßnahmen etabliert worden seien, setzten andere Landkreise auf Freiwilligkeit oder sehen in verpflichtenden Arbeitseinsätzen zu viel Aufwand, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Landkreisen zeigt. Die meisten Asylbewerber wurden im Burgenlandkreis (218) und im Landkreis Harz (112) zu Arbeitseinsätzen verpflichtet.
Insgesamt könne von einer erfolgreichen Maßnahme gesprochen werden, sagte der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich (CDU). "Uns geht es vor allem darum, diese Menschen durch eine Strukturierung ihres Alltages auf eine Arbeitsaufnahme im ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten und den Spracherwerb voranzutreiben." Gleichzeitig täten sie etwas für das Gemeinwohl und zeigten Integrationswillen.
Die Aufgaben variierten dabei in den Landkreisen. In der Regel handelte es sich um einfachere Hilfstätigkeiten wie Garten- oder Reinigungsarbeiten, Hausmeistertätigkeiten, Übersetzungen oder Arbeiten im Bereich der Hauswirtschaft. Der Landkreis Mansfeld-Südharz verpflichtete im Mai dieses Jahres 64 Personen, bei der Beräumung der Sandsäcke des Helme-Hochwassers vom Jahreswechsel zu helfen. Dabei verweigerten insgesamt 42 Personen die Tätigkeiten. Auch in anderen Landkreisen hätten vereinzelt Asylbewerber die Arbeitseinsätze verweigert.