
Arbeitslosigkeit trifft Frauen in Corona-Krise weniger stark
n-tv
Die Corona-Pandemie hat in den Jahren 2020/2021 auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt deutliche Spuren hinterlassen. Die Lasten sind unterschiedlich verteilt.
Halle (dpa/sa) - Während der Corona-Krise haben in Sachsen-Anhalt laut Arbeitsmarktexperten in bestimmten Bereichen weniger Frauen ihren Job eingebüßt als Männer. Dazu zählen Berufe, die nicht direkt von der Konjunktur abhängig sind, etwa in der Pflege oder Verwaltung, wie ein Sprecher der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Zugleich waren Frauen, die im Handel, Hotel- und Gaststättenwesen und in der Dienstleistungsbranche arbeiten, teils stärker von Kurzarbeit und auch Jobverlust betroffen.
Insgesamt sei die Arbeitslosigkeit bei Frauen im Verlauf der Corona-Krise 2020/2021 weniger stark angestiegen als bei Männern. "Das liegt auch daran, dass der Frauenanteil in den Bereichen der kritischen Infrastruktur höher ist und sie weniger häufig in konjunkturreagiblen Branchen wie in der Industrie arbeiten", sagte Markus Behrens, Chef der Regionaldirektion.
Zur kritischen Infrastruktur gehören unter anderem die Sektoren Gesundheit, Staat und Verwaltung. Diese seien in der Corona-Krise besonders gefordert. In diesen Bereichen seien auch eher stabilere Beschäftigungsverhältnisse vorherrschend. Laut vorliegenden Daten sind 59 Prozent der Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur in Sachsen-Anhalt Frauen (2020). Zum Vergleich: Der Frauenanteil bei allen Beschäftigten in Sachsen-Anhalt liege bei 49 Prozent.