Aragonès zum Präsidenten von Katalonien gewählt
DW
Das katalanische Regionalparlament hat den gemäßigten Unabhängigkeits-Befürworter Pere Aragonès zum neuen Regionalpräsidenten der spanischen Region gekürt. Der 38-Jährige will sich für eine neues Referendum einsetzen.
Nach zwei gescheiterten Anläufen hat es im dritten Versuch geklappt: Der Politiker der Linkspartei ERC erhielt im Regionalparlament in Barcelona 74 von 135 Stimmen. Neben den 33 Vertretern der ERC stimmten auch die Abgeordneten zweier weiterer separatistischer Parteien für Aragonès, nämlich der liberal-konservativen JxC und der linksradikalen CUP. Vor seiner Wahl bekräftigte Aragonès das Ziel, sich für ein neues Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien einzusetzen. Als Vorbild nannte er dabei Schottland, das sich 2014 allerdings mehrheitlich für den Verbleib im Vereinigten Königreich entschieden hat. Er forderte zudem eine Amnestie für Unabhängigkeitsbefürworter, die nach einem illegalen Referendum im Jahr 2017 zu Haftstrafen verurteilt worden oder ins Ausland geflohen waren. "Wir müssen diesen Konflikt durch Dialog und Verhandlung lösen", sagte Aragonès. Dies werde nicht einfach sein, doch sei in dem Fall Hartnäckigkeit gefordert. Spaniens linksgerichtete Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez lehnt beide Forderungen ab. Er signalisierte aber, dass er sich im Dialog für eine Aussöhnung mit der Region einsetzen wolle.More Related News