Apotheker in Rheinland-Pfalz starten mit Corona-Impfungen
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Von heute an bieten auch Apotheken in Rheinland-Pfalz Corona-Impfungen an. Knapp 70 stünden im Land bereit, teilte die Landesapothekerkammer in Mainz vorab mit. In einer Apotheke unweit der Zentrale des Impfstoffherstellers Biontech beispielsweise geht es gleich am Dienstagmorgen los. Kammerpräsident und Pharmazierat Peter Stahl sagte: "Die Omikron-Welle werden wir wohl auch durch das Impfen in Apotheken nicht mehr brechen." Das Coronavirus habe aber schon einige Überraschungen parat gehabt. "Daher ist es besser, frühzeitig langfristig zu denken und auch die Vor-Ort-Apotheken in die Impfinfrastruktur einzubinden."
Der Start der Impfungen in Apotheken erfolgt auch deswegen erst jetzt, weil zunächst die Verordnung im Bundesgesundheitsministerium geändert werden musste, damit Apotheker auch Impfstoff für sich selbst bestellen können und nicht nur für Ärzte auf Rezept. Ob eine Apotheke mitmacht, ist laut Kammer freiwillig. Manche Apotheker impften nicht, weil sie nicht geschult seien oder keine geeigneten Räume hätten oder es im Umfeld ausreichende Impfangebote gebe. Die impfenden Apotheken seien keine Konkurrenz für Ärzte oder Impfzentren, sondern ein zusätzliches Angebot, erklärte Stahl.
Der Kammerpräsident verknüpfte den Impfstart in Apotheken mit einer Forderung an die Landesregierung. Wenn diese langfristig die Arzneimittelforschung, -produktion und -versorgung sicherstellen wolle, brauche es dringend einen Neubau des "baulich maroden" Pharmazeutischen Institutes an der Mainzer Universität in mindestens doppelter Größe.