
Apollo 11: Ewig kreist die „Eagle“
Frankfurter Rundschau
Die Aufstiegsstufe der Landefähre von Apollo 11 könnte sich immer noch im Orbit des Mondes aufhalten. Die Nasa ging jahrzehntelang davon aus, das Gerät sei an Boden zerschellt.
Bei der ersten Mondlandung ließen die Astronauten von Apollo 11 so einiges hinter sich, das an ihren Besuch auf dem Erdtrabanten im Juli 1969 erinnerte. Die US-Flagge zum Beispiel, die nach 52 Jahren aber wohl doch recht verrottet sein dürfte. Den Laserreflektor – ausgestattet mit Quarzglas-Prismen von Heraeus in Hanau – bis heute ermöglicht der eine exakte Messung der Entfernung zwischen Erde und Mond. Auch die Abstiegsstufe des Mondfähre „Eagle“, mit der die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin am 20. Juli 1969 auf der Oberfläche aufsetzten, ist im Mare Tranquillitatis zurückgeblieben. Aber was ist eigentlich mit jenem Teil der Landefähre passiert, der Armstrong und Aldrin nach 21-stündigem Aufenthalt auf dem Mond zurück zur Kommandokapsel „Columbia“ flog, wo ihr Kollege Michael Collins auf sie wartete? Nach dem Umsteigen blieb die Aufstiegsstufe der „Eagle“ herrenlos in der Mondumlaufbahn zurück. Ihr Schicksal ist nicht genau bekannt. Bisher war man davon ausgegangen, dass sie einige Zeit später zurück auf den Mond hätte stürzen müssen. James Meador, ein Forscher am California Institute of Technology, glaubt aber, durch Datenanalysen und Berechnungen Beweise dafür gefunden zu haben, dass die Apollo-11-Aufstiegsstufe immer noch um den Mond kreist. Meador hat dazu eine Studie verfasst, die bislang nur preprint – also noch nicht unabhängig begutachtet – auf dem arXiv-Server erschienen ist. Im Oktober soll seine Arbeit dann auch im Fachmagazin „Planetary and Space Sciences“ publiziert werden.More Related News