"Anton Wilhelm Amo war kein Exot oder Außenseiter"
n-tv
Nach jahrelangem Streit wird die Berliner Mohrenstraße nach Anton Wilhelm Amo benannt - ein Gericht gab grünes Licht. Der britische Historiker Jeff Bowersox wirbt dafür, den ersten schwarzen Philosophen Europas als jemanden zu sehen, der "uns etwas Unerwartetes über die Vergangenheit erzählen kann".
ntv.de: Amo kam 1707 in Amsterdam an den Hof von Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. Er war ihm "geschenkt" worden. Was wissen wir darüber?
Jeff Bowersox: Leider kennen wir keine Details. Es gibt im Wesentlichen zwei Theorien: Die eine besagt, dass er von Europäern gekauft oder versklavt und gegen seinen Willen in die Niederlande verschleppt wurde. Wir wissen, dass Amos Bruder versklavt worden war. Die andere These, die in der Wissenschaft eher vertreten wird, geht davon aus, dass er von Vermittlern vor Ort, wahrscheinlich Missionaren, rekrutiert und nach Europa geschickt wurde.
Ist sein afrikanischer Name bekannt?
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.