Antibiotika verringern Impfschutz bei Kleinkindern
DW
Für Kinder gibt es eine Reihe empfohlener Impfungen, die vor schweren Infektionskrankheiten schützen sollen. Antibiotika können den Impfschutz jedoch negativ beeinflussen, zeigt nun eine US-Studie.
Die Einnahme von Antibiotika kann die Wirkung von Schutzimpfungen verringern, das ist bereits bekannt. Eine neue US-Studie, deren Ergebnisse nunim Fachjournal "Pediatrics" veröffentlicht wurden, hat dies allerdings erstmalig bei Kleinkindern gezeigt. Es wird vermutet, dass die Antibiotika das Darmmikrobiom verändern und Bakterien töten, die sonst das Immunsystem stärken, weshalb die Immunantwort auf die Impfung schwächer ausfällt.
Zwischen 2006 und 20016 haben die Forschenden vom Center for Infectious Diseases and Immunology am Rochester General Hospital Research Institute in New York 560 Kinder in einem Zeitraum von sechs bis 24 Lebensmonaten regelmäßig beobachtet. Zunächst sollten sie auf akute Atemwegsinfektionen, einschließlich akuter Mittelohrentzündung, untersucht werden. Im Nachhinein wurden dann die Blutproben ausgewertet, die im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen im Alter von 6, 9, 12, 15, 18 und 24 Monaten sowie bei Auftreten einer akuten Mittelohrentzündung entnommen wurden.
Die Forschenden analysierten die Antikörperlevel im Blut für die Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Polio, Keuchhusten, Influenza und Pneumokokken. Sie glichen die Informationen mit Daten aus den Krankenakten der Kinder ab und befragten die Eltern zu Krankheiten und Antibiotikaverordnungen.
Von den 560 untersuchten Kindern erhielten 342 Kinder Antibiotika innerhalb der ersten 24 Lebensmonate - 218 Kinder erhielten keine.
Das Forscherteam konnte beobachten, dass die Antikörperlevel bei Kindern mit einer Antibiotika-Behandlung im Schnitt geringer waren als bei Kindern ohne Antibiotikabehandlung. Besonders häufig lagen die Antikörperlevel unter dem Schutzniveau, wenn die Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Lebensmonaten eine Antibiotikabehandlung erhalten hatten. Auch wiederholte Antibiotikaanwendungen wirkten sich verstärkend negativ auf die Antikörperwerte aus.