Antibiotika-Beschränkung bei Tieren abgelehnt
n-tv
Um die Wirksamkeit vieler Antibiotika beim Menschen zu erhalten, sollten einige Gruppen der Medikamente nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Dafür plädierte der Grünen-Abgeordnete Häusling und scheiterte. Die EU-Kommission will nun immerhin einen neuen Leitfaden herausgeben.
Das EU-Parlament hat Pläne abgelehnt, fünf bestimmte Antibiotikagruppen für den Einsatz beim Menschen zu reservieren und bei Tieren weitgehend zu verbieten. Die Abgeordneten lehnten ein entsprechendes Vorhaben des grünen EU-Abgeordneten Martin Häusling ab. "Es ist ein ganz schlechter Tag für die Humanmedizin", sagte Häusling anschließend. Es sei aber auch ein schlechter Tag für Hunde- und Katzenhalter. Der Bundesverband praktizierender Tierärzte hingegen begrüßte die Entscheidung.
Häusling und der Umweltausschuss des EU-Parlaments hatten erreichen wollen, dass künftig fünf Antibiotikagruppen vor allem Menschen vorbehalten sein sollen, aber in Ausnahmefällen an einzelne, kranke Tiere verabreicht werden dürfen. Ziel war, den massenhaften Einsatz dieser Stoffe in der Tiermast zu beenden, um Antibiotikaresistenzen vorzubeugen. Der Verband praktizierender Tierärzte befürchtete, dass auch Haustiere künftig nicht mehr adäquat mit Antibiotika behandelt werden könnten. Er hatte eine Unterschriftenaktion gestartet.