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Anti-Schwarzer Rassismus ist weit verbreitet
Frankfurter Rundschau
Für den Afrozensus wurden erstmals mehr als 5000 Menschen dazu befragt, welche Formen der Diskriminierung sie in Deutschland erfahren. Das Ergebnis: Die Formen sind zahlreich.
Berlin – Meilenstein, Schlüsselmoment, neue Zeitrechnung – die Worte, die am Dienstag für die Online-Befragung mit dem Namen Afrozensus gefunden wurden, könnten größer kaum sein. „Der Afrozensus ist wegweisend für einen Institutionswandel auf dem Weg in eine rassismuskritische Gesellschaft“, sagte Maisha-Maureen Auma, afrodeutsche Professorin für Diversity Studies an der Universität Magdeburg-Stendal anlässlich der Vorstellung der bislang größten Befragung unter Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen in Deutschland.
Die Ergebnisse zeigen, dass Anti-Schwarzer Rassismus in Deutschland weit verbreitet und in Institutionen verankert ist. Kriminalisierung, Exotisierung und Sexualisierung sind nur drei der zahlreichen Muster, die viele Befragte erleben.
Die Organisationen „Each One Teach One“ und „Citizens of Europe“ hatten vom 20. Juli bis zum 6. September 2020 Schwarze Menschen und Menschen afrikanischer Herkunft dazu aufgerufen, einen Online-Fragebogen zu ihren Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen auszufüllen. 10.000 Menschen meldeten sich laut Daniel Gyamerah, Politikwissenschaftler und Mitinitiator des Projekts, an. 5793 füllten den Fragebogen aus.