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Ansturm auf den Mond: Flotte privater Mond-Lander macht sich auf den Weg
Frankfurter Rundschau
In den kommenden Jahren steht dem Mond ein wahrer Ansturm an Missionen bevor. Die Nasa unterstützt private Unternehmen finanziell – und schickt einen eigenen Rover.
Frankfurt – Der Mond ist der Himmelskörper, der der Erde am nächsten ist und der einzige Himmelskörper jenseits der Erde, den Menschen bisher betreten haben. Trotzdem war er für viele Jahre aus dem Fokus der Raumfahrt verschwunden, lange Zeit gab es keine Raumfahrt-Missionen, die dorthin aufbrachen – die US-Raumfahrtorganisation Nasa selbst hat seit mehr als 50 Jahren nicht mehr direkt auf der Mondoberfläche geforscht.
Das soll sich nun ändern: Das Commercial Lunar Payload Services Program (CLPS) der Nasa bezahlt private Unternehmen dafür, wissenschaftliche Instrumente und Rover zum Mond zu transportieren. Insgesamt stehen in dem Programm 2,6 Milliarden US-Dollar zur Verfügung, im Jahr 2022 sollen die ersten Missionen starten. Mindestens zwei CLPS-Raumsonden pro Jahr sollen dann auf dem Mond landen, hofft man bei der Nasa. Geplant sind insgesamt zehn Missionen.
Noch ist keine einzige dieser geplanten Mond-Missionen gestartet, doch die Wissenschaft spürt bereits die Auswirkungen. „Es fühlt sich wie der Wilde Westen an, es ist schlank, sparsam und günstig“, erklärt der Weltraumforscher Stuart Bale gegenüber dem Magazin Science. Kein Wunder: Durch die Mitwirkung der privaten Unternehmen geht die Entwicklung schneller, weniger ausgereifte Instrumente können innerhalb weniger Jahre zum Einsatz kommen – während reine Nasa-Missionen meist sehr viel länger dauern können und die Finanzierung immer auch von der US-Politik abhängig ist.