Anschläge in Paris 2015 – Terrorzelle hatte weitere Taten geplant
Die Welt
Im Prozess um die islamistisch motivierten Terroranschläge 2015 in Paris berichtet ein Angeklagter, dass während der Fußball-EM 2016 in Frankreich weitere Taten beabsichtigt waren. Stattdessen begingen Islamisten dann Anschläge in Brüssel.
Im Prozess um die islamistisch motivierten Terroranschläge 2015 in Paris hat ein Angeklagter Pläne zu weiteren Anschlägen in der französischen Hauptstadt zugegeben. Diese seien ursprünglich während der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich beabsichtigt gewesen, sagte der Angeklagte Mohammed Abrini am Mittwoch vor Gericht in Paris. Stattdessen sei es kurzfristig am 22. März 2016 zu den Anschlägen auf den Flughafen und die Metro in Brüssel gekommen. „Der 22. März, das war nicht vorgesehen“, sagte Abrini, der beim Anschlag auf den Flughafen als „Mann mit Hut“ auf Kamerabildern auftauchte.
Wie Abrini aussagte, begleitete er das Pariser Terrorkommando am 12. November 2015 von Brüssel nach Paris, kehrte aber am Vorabend der Anschläge in die belgische Hauptstadt zurück – wie er sagte, weil er doch keine Menschen töten wollte. Dennoch schlüpfte er in Brüssel in wechselnden Verstecken des Terrorkommandos unter, in denen nach seiner Aussage überall schwere Waffen gelagert waren. Dorthin kehrte auch der einzige Überlebende des Terrorkommandos zurück, der in Paris mitangeklagte Salah Abdeslam. Dieser zündete seine Sprengstoffweste nach eigener Darstellung vor Gericht nicht, weil er sich ebenfalls umentschied.