Anne Will: Journalistin attackiert Christian Lindner – FDP-Chef weicht aus
Frankfurter Rundschau
Bei Anne Will (ARD) geht es um notwendige und nicht ergriffene Maßnahmen gegen die vierte Welle. „Gelingt der Ampel-Start in der Corona-Krise?“
Berlin – Regierungswechsel in der Corona-Pandemie: keine leichte Prozedur. Anne Will (ARD) fragte: „Ohne Schonfrist: Gelingt der Ampel-Start in der Corona-Krise?“ Aber um die Ampel ging es nicht wirklich in dieser Sendung, auch wenn immer mal wieder die Versuche aufblitzten, doch noch mit Schuldzuweisungen zu argumentieren. Im Großen und Ganzen aber waren die Gäste bemüht, die Gemeinsamkeit der Verantwortung zu betonen – der Situation absolut angemessen. „Es ist mittlerweile halb eins“, sagte Jens Spahn (CDU), der befürchtete, die Belastungen im Gesundheitswesen würden sich noch verstärken. Deshalb befürwortete der geschäftsführende Gesundheitsminister sofort Kontaktbeschränkungen.
Jens Spahn stand bei Anne Will (ARD) auch nicht an, seine Fehler einzugestehen. Er hätte bei der Forderung, 2G einzuführen, nachdrücklicher sein müssen, und energischer auf das Boostern dringen sollen. Manuela Schwesig (SPD) verwies darauf, dass in ihrem Bundesland 2G+ gelte, und Christian Lindner (FDP) erzählte von einer Begegnung mit einer Apothekenbesitzerin, die um ihre Existenz bangte. Es müsse konsequenter gehandelt werden, so seine Folgerung: „Jeder der medizinisch verantwortbar eine Spritze halten kann, um eine Impfung zu geben, soll das tun.“
Annalena Baerbock (Grüne) assistierte und dachte zudem an die Kinder, denn deren Impfung müsse vorbereitet werden: „Da muss ein Impfbus vor jeder Schule stehen.“ Und nach einer inflationären allseitigen Beschwörung notwendiger Maßnahmen und den Hinweisen auf die Besetzungen von Krisenstäben beteuerte Spahn noch einmal: „Weder ein Krisenstab noch das Impfen wird diese Welle brechen.“