Annalena Baerbock: Katastrophenschutz ist „unterbelichtet und unterfinanziert“
Frankfurter Rundschau
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock macht sich ein Bild von der Zerstörung in den Katastrophengebieten in NRW und Rheinland-Pfalz.
Berlin – Nach der schweren Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz laufen die Aufräum- und Bergungsarbeiten. Politiker:innen machen sich in den Katastrophengebieten selbst ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung. Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen, hat nach ihrem Besuch eine bessere Vorbereitung für zukünftige Extremwetterlagen gefordert. In einem Interview teilte sie zudem ihre Eindrücke von der Visite in der Region Deutschlands, die die Unwetter in der vergangenen Woche am stärksten heimgesucht haben. Gegenüber dem Spiegel wies Baerbock darauf hin, dass die prekäre Situation in den Katastrophengebieten noch nicht vorüber sei. „Die Lage ist nach wie vor hochdramatisch. Menschen haben alles verloren, noch immer werden einige vermisst“, so die Kanzlerkandidatin der Grünen. Im Zuge ihres Besuches in Rheinland-Pfalz appellierte Baerbock außerdem, sich künftig besser auf extreme Wetterlagen vorzubereiten. „Mir haben Helfer in Rheinland-Pfalz von Familien erzählt, die tagelang auf dem Dach ausharrten, bis endlich die Retter kamen. Da zieht sich einem das Herz zusammen. Wir müssen uns besser gegen solche Extremwettereignisse wappnen, um Menschen zu schützen“, sagte Annalena Baerbock. Ob Menschenleben mit früheren und zielgerichteten Warnungen vor den Unwettern mit extremen Regenmengen hätten gerettet werden können, müsse nun genauestens analysiert werden. „Für fertige Antworten ist es noch zu früh“, sagte sie. Bereits seit Längerem zeichne sich aber ab, dass eine Neuformierung des Katastrophenschutzes notwendig sei, der Bund müsse dabei mehr Verantwortung übernehmen. „Notsituationen wie diese Flut oder auch Waldbrände häufen sich und brechen oft an vielen Orten zur selben Zeit aus. Hilfe funktioniert nur, wenn alles ineinander greift“, sagte Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock. Bisher seien Maßnahmen zur Klimaanpassung für Städte und Gemeinden und Unterstützung bei klimabedingten Schäden in Deutschland „unterbelichtet und unterfinanziert“.More Related News