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Anleger strafen Delivery Hero ab
n-tv
Die Nachricht, dass eine EU-Strafe deutlich höher ausfallen könnte. erwischt Anleger von Delivery Hero auf dem falschen Fuß. Regelrecht in Panik trennen sie sich von Papieren und schicken die Aktie teils mit bis zu 17 Prozent ins Minus. Der Essenslieferant muss deutlich mehr Geld zur Seite legen.
Wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens droht Delivery Hero eine deutlich höhere Geldstrafe als bislang gedacht. Der Essenslieferant teilte mit, dass sich die Buße der EU auf mehr als 400 Millionen Euro belaufen könnte. Daher werde eine bereits gebildete Rückstellung in Höhe von 186 Millionen Euro deutlich erhöht. Die Aktien des Unternehmens verbuchten daraufhin einen der größten Kurseinbrüche ihrer Geschichte. Im weiteren Handel erholte sich das Papier allerdings in Teilen wieder.
Die Neueinschätzung der möglichen Strafzahlung basiere auf einem jüngsten informellen Austausch mit der EU-Kommission und einer anschließenden Analyse, begründete Delivery Hero den Schritt und betonte, mit den Behörden wie bisher in vollem Umfang zu kooperieren. Die Firma steht wegen einer mutmaßlichen Aufteilung von Märkten seit längerem im Visier der EU-Kartellwächter. Diese untersuchen außerdem angebliche Abwerbeverbote und den Austausch wirtschaftlich sensibler Daten. Aus diesem Grund haben die Behörden seit 2022 mehrfach die Geschäftsräume von Delivery Hero und der spanischen Tochter Glovo durchsucht.
Das aktuelle Kartellverfahren sei eine weitere negative regulatorische Entwicklung, die sich der deutsche Konzern mit der Übernahme von Glovo ins Haus geholt habe, schrieb Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies. Glovo war wegen der Verletzung von Beschäftigungsgesetzen in Spanien mehrfach zu millionenschweren Strafen verdonnert worden.