Ankerstein und Seil aus rund 800 Jahre altem Boot
n-tv
Bei Tauchgängen zu einem rund 800 Jahre altem Boot im Arendsee sind jetzt Funde entdeckt worden. Ein Ankerstein mit dem dazugehörigen Seil konnte von den Archäologen geborgen werden. Das deutet darauf hin, dass das Boot zufällig sank.
Arendsee/Halle (dpa/sa) - Bei Tauchgängen zu einem im Mittelalter gesunkenen Prahmboot im Arendsee (Altmarkkreis Salzwedel) ist ein Ankerstein mit Seil entdeckt worden. "Der im Durchmesser etwa 35 Zentimeter große Stein hat ein Loch, durch das das Hanfseil gezogen wurde", sagte Archäologe und Projektleiter Sven Thomas vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt am Mittwoch. "Das deutet darauf hin, dass das Boot nicht absichtlich versenkt wurde, denn sonst hätte man den Ankerstein gesichert."
Von dem Ankerseil wurde ein etwa 30 Zentimeter langes Stück geborgen. "Möglicherweise liegen im Boot noch zwei Meter Seil." Ebenso wurden verschiedene Holzkonstruktionsteile entdeckt, darunter womöglich ein Stück von einem Mastschuh, die von den Tauchern noch gehoben werden.
Das Boot aus Eichenholz stammt nach Angaben der Forscher aus der Zeit um 1265. Ein Prahm ist eine flache Fähre und seit der Römerzeit bekannt. "Außerdem wurde ein eckiger Halbspant aus Eichenholz geborgen, der zur Innenkonstruktion des Bootes gehörte und die Stabilität gewährleistete", sagte Thomas.