
Angriffe auf Brücken beeinträchtigen russische Logistik
n-tv
Die Ukrainer nehmen die Brücken zur Krim ins Visier und richten bei Angriffen offenbar erheblichen Schaden an. Wie der US-Thinktank ISW schreibt, ist die russische Logistik vermutlich empfindlich gestört, die Reparaturen könnten sich hinziehen.
Die ukrainischen Angriffe auf Brücken, die die annektierte Krim mit der von Russland besetzten Region Cherson verbinden, stellen offenbar "eine erhebliche Störung der Logistik dar". Dies schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seiner jüngsten Analyse. Die russischen Besatzungsbehörden meldeten am Sonntag Treffer und Beschädigungen der Autobrücken von Tschonhar und bei Henitschesk. Die Verbindungen sind strategisch wichtig und dienen als Schlüsselrouten für die russische Kommunikation, Logistik und den Transport.
Der Angriff auf die Brücke bei Henitschesk "zwingt die russischen Streitkräfte wahrscheinlich dazu, den militärischen Verkehr auf längere westliche Routen zwischen der besetzten Krim und dem besetzten Gebiet Cherson umzuleiten", schreibt das ISW. Dies werde "einen erheblichen Engpass" in den russischen Versorgungslinien verursachen. Das Institut erwartet dadurch deutliche Störungen der Logistik, Verspätungen und Staus. Die Reparaturarbeiten würden vermutlich eine Weile dauern.
Die Tschonhar-Brücke wiederum ist die kürzeste Verbindung zwischen der Krim und der südlichen Frontlinie. Laut dem Besatzungschef des südukrainischen Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, wurde sie von einer Rakete getroffen und beschädigt. Der Verkehr musste demnach gesperrt werden. Die Brücke ist eine wichtige Nachschubroute für die Besatzer-Armee, laut russischen Angaben wird sie bereits repariert. Das ISW hält es allerdings für unklar, wie schnell dies möglich ist. Auch sei nicht bekannt, ob die Russen die Eisenbahnbrücke von Tschonhar überhaupt schon repariert hätten, nachdem diese am 29. Juli von ukrainischen Streitkräften getroffen worden war.