Angestellte von US-Firma in China festgenommen
n-tv
Abgeschossene Spionage-Ballons, der Taiwan-Konflikt oder Machtansprüche im Südchinesischen Meer: Streitpunkte zwischen den USA und China gibt es genug. Nach der Festnahme von fünf Mitarbeitern eines amerikanischen Unternehmens könnte jetzt noch ein weiterer hinzukommen.
Fünf Angestellte eines US-Wirtschaftsprüfungsunternehmens sind nach Angaben der betroffenen Firma in China in Polizeigewahrsam genommen worden. Wie die Mintz Group der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, hätten die Behörden die chinesischen Staatsbürger festgenommen und den Betrieb der Pekinger Niederlassung unterbunden. Das auf sogenannte Due-Diligence-Prüfungen spezialisierte Unternehmen teilte mit, es habe "einen Rechtsbeistand beauftragt, um mit den Behörden zu verhandeln und unsere Mitarbeiter und ihre Familien zu unterstützen".
Due-Diligence-Prüfungen werden von Unternehmen beauftragt, die am Kauf einer anderen Firma interessiert sind. Hauptfokus der Mintz Group - deren Hauptsitz in den USA liegt und die 18 Niederlassungen betreibt - ist die Untersuchung von Betrugs-, Korruptions- und Fehlverhaltensvorwürfen am Arbeitsplatz sowie Hintergrundprüfungen. Wie ein AFP-Journalist beobachtete, war das Pekinger Büro von Mintz am Freitag offensichtlich leer, die Glastüren am Eingang mit einer Kette versperrt. Mintz habe "keine offizielle Mitteilung über ein Verfahren" erhalten und die Behörden gebeten, "seine Mitarbeiter freizulassen", erklärte das Unternehmen.
Es werde mit den Behörden zusammenarbeiten, um "alle Missverständnisse zu klären, die zu diesen Ereignissen geführt haben könnten". Der Asien-Chef des Unternehmens, Randal Phillips, hatte 2017 gesagt, die USA sollten sich um das strukturelle Ungleichgewicht in den US-chinesischen Handelsbeziehungen kümmern. Phillips äußerte sich online verfügbaren Unterlagen der US-Regierung zufolge im Jahr 2018 vor einem Ausschuss des US-Kongresses zu Chinas Bemühungen, international Einfluss auszuüben.