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Angela Merkel zum Ende ihrer Amtszeit: Wir haben es geschafft
Frankfurter Rundschau
Mit dem Ende von Angela Merkels Amtszeit endet eine Ära. Zum Abschluss blickt sie auf 16 Jahre als Kanzlerin zurück.
Frankfurt – „Froh auf der einen Seite“, aber auch mit „ein ganz klein bisschen Wehmut“ scheidet Angela Merkel (CDU) nach 16 Jahren aus dem Amt. Die sagte die geschäftsführende Bundeskanzlerin in einem Exklusiv-Interview mit der Deutschen Welle. Sie betonte, ihre Arbeit immer gerne gemacht zu haben und bis zum letzten Tag im Dienst „aufmerksam“ bleiben zu wollen. Gut zwanzig Minuten stand sie dem Leiter der Nachrichten der Deutschen Welle, Max Hofmann, im Kanzleramt Rede und Antwort.
Darauf angesprochen, auf Abschiedstour in Frankreich von Passanten mit „Vive Mutti“ (Es lebe Mutti) verabschiedet worden zu sein, grinste die Frau, die in Deutschland eine Epoche geprägt hat. Sie freue das natürlich, so Merkel, obwohl sie auch wisse, dass es Leute gebe, die mit ihrer Politik „nicht so zufrieden“ gewesen seien. Dennoch sei der Abschied in Frankreich ein „schönes Erlebnis“ gewesen. Frankreichs Staatspräsidenten Emmanuel Macron werde sie „natürlich vermissen“, genau wie „viele andere“ Staatsoberhäupter, mit denen sie gerne zusammengearbeitet habe.
Auch wenn sie Macron gerne weiter anrufen könne und sie sich über „ab und zu Kontakt“ freuen würde, so Merkel weiter, werde er sich in Zukunft wahrscheinlich beim künftigen Regierungschef, „also wahrscheinlich Olaf Scholz“ melden. Angesprochen auf politisch weniger nahestehende Staatenlenker wie Recep Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin betonte Merkel, dass sie auch gegenüber im Wertesystem näherstehenden Regierungen stets klare Kante gezeigt und Deutschlands Interessen vertreten habe. Dennoch sei sie „immer mit offenem Herzen in solche Gespräche“ gegangen, da sie immer gehofft habe, dass diese Gespräche „etwas bewegen“.