Anfang: "Kann keine zweite Chance erwarten"
ZDF
Ein Fußballtrainer, der mit einem gefälschten Impfausweis getäuscht hat. Im sportstudio erklärt Markus Anfang erstmals öffentlich seine Sicht.
Mit der Verwendung eines gefälschten Impfpasses hat Markus Anfang als Trainer von Werder Bremen Ende des vergangenen Jahres für einen riesigen Skandal gesorgt. Schon kurz nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe trat der 47-Jährige von seinem Posten zurück und legte im weiteren Verlauf der Ermittlungen auch ein Geständnis ab.
Der Strafbefehl und die verhängte Geldstrafe gegen Anfang sind seit diesem Freitag rechtskräftig. Als Gast im aktuellen sportstudio hat sich der auch heute noch ungeimpfte Ex-Profi am Samstagabend im Gespräch mit Sven Voss zum ersten Mal öffentlich geäußert.
Grund für die Fälschung sei zunächst die Angst vor der Impfung gewesen sowie die Angst, seinen Job bei Werder zu verlieren, erklärte Anfang. Er hätte als Ungeimpfter bei jedem positiven Test für 14 Tage in Quarantäne gemusst - und das hätte ein Verein auf einer Führungsposition nicht akzeptieren können, so Anfangs Schlussfolgerung.
Das sagt Markus Anfang ...
"Ich möchte mich bedanken, dass ich die Möglichkeit bekomme, mich hier zu äußern. Ich möchte die Chance nutzen, mich für das, was ich gemacht habe, zu entschuldigen. Ich bin meiner Vorbildfunktion in keiner Weise gerecht geworden. Ich habe viele Menschen enttäuscht und belogen."
"Ich hatte schon eine Herzmuskelentzündung hinter mir und ich hatte große Angst vor dieser Impfung. Mein Vater hatte einen sehr schweren Herzinfarkt. Das habe ich alles hautnah miterlebt. Diese Angst ist mir schwer zu nehmen. Ich kämpfe da gegen meine Ängste."
"Ich bin auch aktuell nicht geimpft. (Vor dem Besuch im sportstudio hat Anfang einen PCR-Test und kurz vor der Sendung einen Schnelltest gemacht, Anm. d. Red). Mit dem Wissen, dass man das(Herzmuskelentzündung) bekommen kann, ist die Angst vor der Impfung bei mir wesentlich größer. Ich kämpfe dagegen an. Es ist schwer für mich, dagegen anzukämpfen. Ich bekomme dieses Gefühl einer Sicherheit nicht. Und es kann mir kein Arzt die Sicherheit geben, dass mir nichts passieren wird. Ich bin mit Ärzten in Kontakt und versuche für mich eine Lösung zu finden."