"Anatevka" - Domstufen setzen auf Hit mit aktuellen Bezügen
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Nach durchwachsenen Domstufen-Festspielen 2023 hofft das Theater Erfurt in diesem Sommer mit dem Musical-Hit "Anatevka" punkten zu können. Das Haus könnte den Erfolg gut gebrauchen.
Erfurt (dpa/th) - Mit dem bekannten Musical-Klassiker "Anatevka" will das Theater Erfurt bei den diesjährigen Domstufen-Festspielen das Publikum begeistern. "Es ist für mich eines der schönsten und menschlich bewegendsten Werke, die es im Theater gibt", sagte Regisseur Ulrich Wiggers am Dienstag in Erfurt. Es sei eine absolut zeitlose Geschichte. Gleichzeitig seien die Bezüge zu heute so deutlich, dass sie kaum erklärt werden müssten, so Wiggers mit Blick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.
Die Geschichte handelt vom jüdischen Milchmann Tevjes, der 1905 in einem kleinen Fantasie-Dorf namens Anatevka lebt. Das Schtetl ist auf dem Gebiet der heutigen Ukraine angesiedelt und die Bewohner sehen sich mit der Vertreibung durch russische Soldaten konfrontiert. Es gehe um universelle Themen, so Wiggers: Familie, Generationenkonflikte, Toleranz, Empathie und Solidarität.
Dennoch: "Der Unterhaltungswert steht ganz im Vordergrund", betonte Wiggers bei allen ernsten Bezügen. Das Musical sei fröhlich und schwungvoll. Auch der musikalische Leiter Clemens Fieguth hob hervor, dass die Musik nicht verkopft, sondern leicht und eingängig sei. "Wir werden direkt emotional angerührt und dieses unmittelbar Menschliche spiegelt sich in allen Nummern wieder", so Fieguth.