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Amtsarzt: Berlin begeht "entsetzliche Dummheit"
n-tv
Angesichts der hohen Corona-Fallzahlen steht es Berliner Eltern seit heute frei, ihr Kind in die Schule zu schicken. Der Reinickendorfer Amtsarzt Larscheid sieht sich bei der Entscheidung übergangen. Die Maßnahme führe zu "maximaler Wut" und befördere die soziale Spaltung.
Der Amtsarzt des Berliner Bezirks Reinickendorf, Patrick Larscheid, hat die Entscheidung des Senats, die Präsenzpflicht an Schulen für Kinder auszusetzen, heftig kritisiert. Larscheid sprach von einer "entsetzlichen Dummheit". "Wir wurden in keiner Weise beteiligt, es ist eine einsame Entscheidung der Senatorin gewesen", sagte er.
Der Widerstand und die Wut im Hygiene-Beirat, in dem die Politik sich mit Bezirken, Amts- und Kinderärzten und der Wissenschaft auch über das Vorgehen in der Corona-Pandemie berät, sei "maximal". "Es wird allgemein befürchtet, dass diese Entscheidung dazu führt, dass die soziale Spaltung zwischen den Kindern verschärft wird", sagte Larscheid.
Kritik kam auch aus der Opposition sowie vom Kinderhilfswerk UNICEF. "Mit der Entscheidung übertragen Politik und Verwaltung die Verantwortung, ob Kinder zur Schule gehen, vollständig an die Eltern", erklärte UNICEF-Abteilungsleiter Sebastian Siedlmayr. "Das Versprechen, Schulen zuletzt zu schließen, droht damit unterlaufen zu werden." CDU-Fraktionschef Kai Wegner sagte, Senatorin Busse reagiere viel zu spät. "Professionell ist das leider nicht."