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Amtierender Kasseler OB tritt nicht bei Stichwahl an
n-tv
Obgleich er bei der OB-Wahl in Kassel die meisten Stimmen bekommen hat, zieht sich der amtierende Rathaus-Chef Christian Geselle zurück. Zu einer Stichwahl Ende März will er nicht antreten. Den Schritt begründete der 47-Jährige mit einer "Diffamierungskampagne" gegen ihn.
Kassel (dpa/lhe) - Kassels amtierender Rathaus-Chef Christian Geselle wird zur Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt nicht antreten, obwohl er bei der Wahl am Sonntag die meisten Stimmen bekam. Der SPD-Politiker war nach parteiinternen Streitigkeiten als unabhängiger Kandidat angetreten und erhielt 31,5 Prozent der Stimmen. Dem 47-Jährigen folgte der 50-jährige Sven Schoeller (Grüne) mit 27,8 Prozent. Schoeller tritt nun am 26. März allein zur Stichwahl an.
Geselle sagte, er habe die Entscheidung zum Rückzug mit Blick auf die letzten Monate und Wochen getroffen, die für seine Familie und ihn nicht leicht gewesen seien. "Es gab einige Vorfälle und Diffamierungen, die meine Familie doch schon sehr beeinträchtigt haben bis hin zu nächtlichen Aktionen vor unserer Haustür", erklärte der Rathaus-Chef. "Ich wünsche mir, dass die politische Kultur in dieser Stadt nicht langfristig Schaden nimmt."
Geselle spielte damit unter anderem auf einen anonymen Brief an, in dem ihm vor einigen Wochen Defizite bei der Personalführung vorgeworfen wurden. Er hatte Strafanzeige gegen die unbekannten Verfasser gestellt und gegen sich selbst ein Disziplinarverfahren eingeleitet.