Amphibien und Reptilien sind bedroht: Eine App soll helfen
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Tierschutz als App, das geht! Der Nabu Niedersachsen hat mit dem Projekt "HerpetoMap" eine digitale Melde-Plattform entwickeln, mit der das Amphibien- und Reptilienvorkommen ermittelt werden soll. Dadurch sollen die Tiere gezielter geschützt werden.
Hannover (dpa/lni)- Es gibt nicht nur das Insektensterben, auch viele Amphibien- und Reptilienarten wie Kröten und Feuersalamander sind bedroht. Gerade jetzt, wenn die Temperaturen steigen, machen sich viele Tiere auf den Weg zu ihren Laichplätzen. Dabei lauern Gefahren auf sie, zum Beispiel beim Überqueren der Straßen. Doch nicht nur das: "Der Rückgang natürlicher Gewässer in der freien Landschaft, der Insektenschwund und nicht zuletzt der Einsatz von Düngemitteln und Giften in der Landwirtschaft setzen den Tieren stark zu", sagte Amphibien-Experte Ralf Berkhan vom Nabu Niedersachsen.
Um die gefährdeten Tierarten bestimmen und lokalisieren zu können, hat der Nabu Niedersachsen die Melde-App "HerpetoMap" entwickelt. Geschulte Expertinnen und Experten melden über die App, an welchen Standorten sie welche Arten beobachtet haben. Bereits 2800 Tierarten wurden seit dem Start Mitte 2020 erfasst. Diese Erkenntnisse helfen, um herauszufinden, wo Schutzvorrichtung oder Zäune aufzustellen sind. Beteiligt sind bereits 90 ehrenamtliche Amphibien-Fachleute, doch laut Nabu können auch Interessierte ohne Vorkenntnisse mithelfen - beim Beobachten oder etwa bei Krötenwanderungen beim Sammeln und Zählen der Tiere.
Neben der Melde-App können besonders Laien auch die App "Artenbestimmung leicht gemacht" nutzen. Dabei handelt es sich um eine Bestimmungs-App für Amphibien und Reptilien. Damit sollen laut Nabu mehr Menschen motiviert werden, sich mit heimischen Tier- und Pflanzenarten auseinanderzusetzen.