Ampel tritt auf die Rentenbremse
n-tv
Die Corona-Pandemie trifft auch die deutschen Rentner: Sie müssen 2021 auf eine Erhöhung verzichten. Nach der Nullrunde soll ein Ausgleich zwar kommen, aber längst nicht so üppig wie versprochen. Die Ampel-Parteien sorgen dafür, dass eine frühere Korrekturregel wieder greift.
Die rund 21 Millionen Rentner in Deutschland müssen damit rechnen, dass die Rentenerhöhung nächstes Jahr doch etwas geringer ausfallen wird als erwartet. "Prognostiziert waren 5,2 Prozent. Jetzt erwarte ich, dass die Renten in Deutschland ab Juli 2022 um 4,4 Prozent steigen", sagte der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil von der SPD der "Bild am Sonntag". "Das ist immer noch sehr ordentlich."
Grund dafür ist, dass die Ampel-Koalition dem Bericht zufolge den Nachholfaktor wieder einführen will. Den hatte der voraussichtliche neue Kanzler Olaf Scholz als Bundesarbeitsminister in der Finanzkrise 2008 eingeführt, zum Ausgleich für die Rentengarantie. Die sorgt dafür, dass bei sinkenden Löhnen in einer Krise nicht auch die Renten gekürzt werden müssen. Steigen die Löhne wieder, soll der Nachholfaktor dafür sorgen, dass die nicht umgesetzte Rentenkürzung rechnerisch ausgeglichen wird. Die Große Koalition hatte diesen Nachholfaktor aber 2018 ausgesetzt.