
Ampel-Koalition verfehlt Klimaziel im Verkehr
n-tv
Um CO2- Emissionen im Verkehr zu verringern, will die Ampel in den kommenden acht Jahren 15 Millionen E-Autos auf Deutschlands Straßen bringen. Doch um das Klimaziel im Verkehr zu erreichen, reicht diese Anzahl nicht aus. Stattdessen bedürfe es zusätzlicher Maßnahmen, zeigt eine Studie.
Mit dem Ziel der Ampel-Koalition von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 wird das Klimaziel im Verkehr nach einer Studie verpasst. Es gebe eine Lücke von fünf Millionen E-Autos, ergibt eine Analyse des Wuppertal Instituts im Auftrag des Umweltverbandes Greenpeace. Die Antriebswende müsse beschleunigt werden. Es seien weitere Maßnahmen nötig - wie zum Beispiel ein Neuzulassungsverbot für Autos mit Benzin- und Dieselmotoren bereits ab dem Jahr 2025 sowie eine Kfz-Steuerreform.
In der Studie heißt es, auf den Verkehr entfielen 2020 mit etwa 146 Millionen Tonnen fast 20 Prozent aller CO2-Emissionen in Deutschland. "Der Handlungsbedarf im Verkehr ist umso dringlicher, da es der Politik bisher nicht gelungen ist, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor dauerhaft zu reduzieren." Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup schrieb in einem Vorwort zur Studie, die Antriebswende sei beim Klimaschutz im Verkehr nicht die einzige, aber doch eine sehr relevante Stellschraube. "Sie verspricht schnellere signifikante Emissionsreduktionen als die Mobilitätswende, also die Vermeidung und Verlagerung von Fahrten mit dem Pkw auf klimafreundliche Alternativen wie den öffentlichen Verkehr oder das Fahrrad."
Der Autoverkehr verursache mit fast zwei Dritteln den überwiegenden Anteil der Verkehrsemissionen. Falls, wie in vielen Szenarien angenommen, der Anteil der CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs an den gesamten Emissionen des Straßenverkehrs in Zukunft in etwa konstant bleibe, ergebe sich folgendes Bild: Das Klimaschutzgesetz nennt 2030 ein Sektorziel von höchstens 85 Millionen Tonnen CO2 im Verkehr - das entspreche einer Minderung gegenüber dem Jahr 1990 um etwa 48 Prozent. Die Emissionen des Pkw-Verkehrs müssten bis zum Jahr 2030 auf etwa 52 Millionen verringert werden. Mit 15 Millionen batterieelektrischen Autos würde der Pkw-Verkehr im Jahr 2030 aber noch über 64 Millionen Tonnen CO2 verursachen.