Amokläufer von Heidelberg war Einzeltäter und handelte womöglich aus Rache
Die Welt
Knapp zwei Monate nach dem Amoklauf in Heidelberg mit einer Toten nennen Staatsanwaltschaft und Polizei ein mögliches Motiv des 18-jährigen Täters: Er könnte sich für eine vermeintliche Kränkung habe rächen wollen.
Der Schütze beim Amoklauf an der Universität Heidelberg mit einer Toten und mehreren Verletzten hat sich womöglich mit seiner Tat für eine vermeintlich erlittene Kränkung rächen wollen. Mit völliger Sicherheit lasse sich das Motiv aber nicht klären, teilten Staatsanwaltschaft Heidelberg und Polizei zum Abschluss des Todesermittlungsverfahrens wegen der Amoktat am 24. Januar mit. Bis zuletzt hätten sich keine belastbaren Anhaltspunkte für ein politisches, namentlich rechtsradikales Tatmotiv des 18-Jährigen ergeben, der ein Einzeltäter ohne sozialen Bindungen gewesen sein soll. Nach den tödlichen Schüssen auf eine 23-jährige Studentin hatte dieser sich selbst erschossen.
Es wurden auch acht weitere Studierende verletzt – mehr als die bislang bekannten drei Verletzten. Durch ein Projektil wurden nur die im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegene junge Frau sowie ein anderer überlebender Student getroffen. Die anderen wurden indirekt durch Holzsplitter, die sich von Schüssen in die Einrichtung gelöst hatten, und durch später gemeldete Knalltraumata verletzt. Zu keinem der rund 30 Studierenden im Hörsaal hatte der Einzelgänger eine persönliche Beziehung. Die Tat hatte der Studienanfänger seit Dezember 2021 geplant, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten.