Amnesty wirft Israel unnötige Tötungen in Westbank vor
n-tv
Die israelische Armee tötet im Westjordanland nach Recherchen von Amnesty International 20 Palästinenser unrechtmäßig, darunter 7 Kinder. Die Menschenrechtler sehen eine Zunahme solcher Fälle und fordern den Internationalen Strafgerichtshof zum Einschreiten auf.
Amnesty International hat Israel zunehmende "rechtswidrige" Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland vorgeworfen und ein Eingreifen der internationalen Justiz gefordert. Israelische Streitkräfte hätten "rechtswidrige Tötungen vorgenommen, unter anderem durch den Einsatz tödlicher Gewalt ohne Notwendigkeit oder in unverhältnismäßiger Weise bei Protesten und Verhaftungen, und den Verletzten medizinische Hilfe verweigert", erklärte die Menschenrechtsorganisation mit Verweis auf eigene Recherchen.
Amnesty International untersuchte nach eigenen Angaben vier Fälle vom Oktober und November, in denen das israelische Militär mutmaßlich unrechtmäßig tödliche Gewalt anwandte, die "zur unrechtmäßigen Tötung" von 20 Palästinenserinnen und Palästinensern, darunter sieben Kinder, geführt habe. Für die Recherche wurden zwölf Menschen befragt, darunter zehn Augenzeugen, sowie Videos und Fotos geprüft.
"Die vermehrte rechtswidrige tödliche Gewalt der israelischen Streitkräfte" im besetzten Westjordanland stelle "eine erschreckende Missachtung palästinensischen Lebens dar", erklärte Katja Müller-Fahlbusch, Expertin für den Nahen Osten und Nordafrika bei Amnesty International in Deutschland. "Diese ungesetzlichen Tötungen verstoßen in eklatanter Weise gegen internationale Menschenrechtsnormen."