Amnesty International gibt in Hongkong auf
DW
Die Menschenrechtsorganisation schließt ihre Büros in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Es sei praktisch unmöglich, frei und ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen zu arbeiten, teilte Amnesty mit.
Die Entscheidung sei schweren Herzens aufgrund des von Peking 2020 erlassenen sogenannten Sicherheitsgesetzes gefällt worden. Dieses mache es Menschenrechtsorganisationen "praktisch unmöglich, frei und ohne Angst vor ernsthaften Vergeltungsmaßnahmen seitens der Regierung zu arbeiten", erklärte die Chefin des internationalen ai-Ausschusses, Anjhula Mya Singh Bais. Es sei unmöglich einzuschätzen, welche Aktionen zu Strafen führen würden.
Die Büros von Amnesty International sollen spätestens zum Jahresende geschlossen werden. Damit endet eine mehr als vier Jahrzehnte währende Präsenz von Amnesty in Hongkong. Die Organisation unterhält zwei Büros in der Millionenstadt. Das erste ist eine lokale Niederlassung, die sich auf die Menschenrechte und Kampagnen in Hongkong konzentriert. Das zweite ist ein regionales Hauptquartier, das für ganz Ost- und Südostasien und den pazifischen Raum zuständig ist.