Amerikaner erstreiken sich mehr als nur Geld
n-tv
Die Pandemie verschiebt die Prioritäten vieler Arbeitnehmer. Wer sich dem Risiko einer Covid-Infektion aussetzt, will dafür wenigstens ordentlich bezahlt werden - aber nicht nur das. Amerika erlebt deswegen eine ungeheuere Streikwelle. Das Momentum könnte auf der Seite der Streikenden sein.
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Vereinigen Staaten haben genug - sie streiken. In Iowa hat die Belegschaft des Landmaschinenherstellers John Deere den Betrieb lahmgelegt. In Battle Creek stehen Streikposten vor den Werken des Cornflakes-Herstellers Kellogg's. Mehr als 25.000 Angestellte der Filmindustrie in Los Angeles haben sich für einen Streik ausgesprochen. Zwar konnte er erst mal durch eine Einigung verhindert werden. Aber keiner weiß, welche Mitarbeiter ebenfalls die Arbeit niederlegen könnten.
Die einzelnen Bewegungen gelten bisher als weitgehend unorganisiert und wenig untereinander vernetzt. Trotzdem ist mit den Streiks und dem vorläufigen Höhepunkt zu Beginn dieses Monats bereits ein neues Wort in das Vokabular der Amerikaner aufgenommen worden: Strikeotober.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.