Am Sonntagabend beginnt der Bundestagswahlkampf
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Der Europawahlkampf ist vorbei, es lebe der Bundestagswahlkampf. Sobald die künftige Besetzung des Europaparlaments geklärt ist, richtet sich der Fokus auf die nächste bundesweite Wahl. Die Vorsitzenden der sechs wichtigsten Parteien werden bei ntv ihr Europawahlergebnis in diesem Sinne einordnen müssen.
Olaf Scholz blickt die Wähler und Wählerinnen ernst an, Friedrich Merz lächelt ihnen zu, während Robert Habeck und Annalena Baerbock sich den Menschen während ihrer Arbeit präsentieren: Landauf, landab deuten die großen Wahlkampfplakate mit den bekannten Spitzenpolitikern auf die erst im kommenden Jahr anstehende Bundestagswahl. Am Sonntag geht es aber um die Besetzung des Europaparlaments, weshalb SPD, CDU und Grüne auch ihre jeweiligen Spitzenkandidatinnen mit aufs Bild hieven: Katarina Barley, Ursula von der Leyen und Terry Reintke. Zugpferde der drei Parteien sind aber ihre bekanntesten Bundespolitiker. Das Abschneiden der deutschen Parteien am Sonntagabend ist weit mehr als nur ein Fingerzeig auf die für September 2025 vorgesehene Bundestagswahl.
Der Kampf ums Kanzleramt geht jetzt in volle Fahrt. ntv hat deshalb die Vorsitzenden der sechs maßgeblichen Parteien zu einer Runde der Parteichefs eingeladen. Am Sonntagabend um 20.15 Uhr diskutieren CDU-Chef Friedrich Merz, der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil, Grünen-Chef Omid Nouripour, der Bundesfinanzminister und FDP-Vorsitzende Christian Lindner, AfD-Bundessprecherin Alice Weidel und Sahra Wagenknecht vom gleichnamigen Bündnis miteinander. Neben dem TV-Sender zeigen auch ntv.de und RTL+ die von Nikolaus Blome, dem Leiter des RTL/ntv-Politikressorts, moderierte Sendung im Livestream. Alle geladenen Gäste dürften den ersten Prognosen und Hochrechnungen des Wahlergebnisses angespannt entgegenblicken.
Schwitzen dürfte beispielsweise Lars Klingbeil, der zusammen mit Saskia Esken die SPD führt. Wenn es für sie schlecht läuft, könnte die Kanzler-Partei mit einem Ergebnis von um die 14 Prozent nur auf Rang vier landen. Die bisher noch zurückhaltend geführten Debatten über eine erneute Kanzlerkandidatur von Scholz würden unweigerlich Fahrt aufnehmen. Erst recht, wenn die Partei in einen Abwärtsstrudel gerät, sie am 1. September aus einem oder beiden Landtagen in Sachsen und Thüringen fliegt und schließlich auch noch Dietmar Woidke am 22. September als Brandenburgs Ministerpräsident abgewählt werden sollte. Mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bietet sich der SPD der mit Abstand beliebteste Bundespolitiker als Alternative zu Scholz an.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.