
Am Ende eines brutalen Umbruchs
Die Welt
Trainer weg, Sportchef weg, Stürmerstar weg - im Sommer blieb bei Eintracht Frankfurt kaum ein Stein auf dem anderen. Davon erholt sich der Klub nur langsam. Jetzt aber scheint die Trendwende zu gelingen.
Es bedurfte eines zweiten Blicks, um das Wappen auf der kleinen Anstecknadel zu erkennen, die das Revers seines dunkelblauen Anzugs zierte. Dem deutschen Chemiker Benjamin List, der am Dienstag im Harnack-Haus zu Berlin den Nobelpreis überreicht bekam, war es wohl ein großes Bedürfnis, die Öffentlichkeit in diesem feierlichen Rahmen wissen zu lassen, welcher Fußballverein sein liebster ist. Auf dem Foto, das den 53-Jährigen mit der Medaille zeigt, ist ein schwarzer Adler auf weißem Hintergrund zu sehen – das Emblem von Eintracht Frankfurt.
Nun zählt der Bundesligaklub hierzulande zwar zu den populärsten. Aber in Zeiten wie diesen, in denen der Fußball für viele Menschen ob der Corona-Pandemie zur Nebensache geworden ist und die Einschaltquoten sinken, schadet PR wie diese natürlich nicht. Wobei es den Frankfurtern zuletzt auch wieder gelungen war, nachhaltig Werbung in eigener Sache zu betreiben.