Altmaier: Wirtschaftswachstum von bis zu vier Prozent
ProSieben
Rund 300 Milliarden Euro hat der deutsche Staat nach den Worten des Wirtschaftsministers in die Hand genommen, um den Corona-Schock für Bürger und Firmen abzufedern. Kommt die Bundesrepublik dank der kostspieligen Hilfen tatsächlich mit «Wumms» aus der Krise?
Wirtschaftsminister Peter Altmaier erwartet angesichts der abflauenden Corona-Krise in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum hierzulande von bis zu vier Prozent. Deutschland habe die Rezession besser überstanden als von vielen erwartet, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Der Staat habe seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 insgesamt 300 Milliarden Euro in die Hand genommen, um den Abschwung abzumildern. Dank dieses "beispiellosen gemeinsamen Kraftakts" sei es gelungen, schweren Schaden von der heimischen Wirtschaft abzuwenden. So seien Hunderttausende, vermutlich bis zu einer Million Arbeitsplätze gesichert worden. Im vergangenen Jahr war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,9 Prozent eingebrochen - und damit nicht so schlimm, wie von vielen Experten befürchtet. Ein Jahr nach der Einigung der schwarz-roten Koalition auf ein milliardenschweres Konjunkturpaket sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) im ZDF, ein starkes Wirtschaftswachstum sei nun das Wichtigste, um die gestiegene Schuldenlast des Staates abzuschütteln. Er rechne mit einer Stabilisierung bei der Staatsverschuldung in zehn Jahren. Es müsse "Wachstum in großem Maße" organisiert werden. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) rechnet nicht mit einer riesigen Pleitewelle als Folge der Corona-Krise. "Klar ist, dass die Unternehmensinsolvenzen zunehmen werden", sagte Hauptgeschäftsführer Christian Ossig der dpa. "Wir erwarten allerdings keinen sprunghaften Anstieg, sondern einen Prozess, der sich über mehrere Monate hinziehen wird." Die Experten des Verbandes rechnen mit 24 000 Firmenpleiten in diesem Jahr - und damit weniger, als zunächst von einigen Beobachtern befürchtet. "Das sind Zahlen, die verkraftbar erscheinen", stellte Ossig fest. Am 3. Juni 2020 hatten die Koalitionsspitzen umfangreiche Hilfen beschlossen, um die Wirtschaft anzukurbeln. «Wir wollen mit Wumms aus der Krise kommen», sagte Vizekanzler Scholz damals. Enthalten war eine bis Ende 2020 befristete Senkung der Mehrwertsteuer sowie ein einmaliger Kinderbonus. Daneben ging es um höhere Prämien für Elektroautos sowie Milliardenhilfen für Kommunen. Für besonders belastete Firmen wurden Überbrückungshilfen beschlossen.More Related News