Alte Airbags bekommen ein zweites Leben – als Anoraks
Die Welt
Der amerikanische Designer Heron Preston hat mit Calvin Klein und der New Yorker Müllabfuhr zusammengearbeitet. Nun knöpft er sich ausrangierte Aufprallkissen von Mercedes-Benz vor.
Ohne Kollaborationen geht im Modegeschäft gar nichts mehr, ständig schließen sich Marken zur Teamarbeit zusammen. Je weniger man auf den ersten Blick miteinander zu tun hat, desto besser: Der Düsterdesigner Rick Owens etwa hat Fußbettsandalen für Birkenstock entworfen, und Balenciaga mit der Krawallband Rammstein kooperiert, aber auch mit dem Konkurrenten Gucci. „Es geht darum, Dinge zu erschaffen, die es eigentlich gar nicht geben sollte“, erklärt Heron Preston den Wunsch, zwei konträre Ästhetiken zu einem Produkt zu verschmelzen. „Als würde man heimlich in die Keksdose greifen.“
Preston ist einer, der diese Methode zum Prinzip erhoben hat. Der New Yorker ist vielleicht der Designer mit den meisten Kooperationen im Modegeschäft. Gerade erst hat er Unterwäsche und Kleidung für Calvin Klein entworfen und für Levi’s Jeans zerpflückt. Sein Augenmerk gilt aber nicht nur anderen Marken, sondern auch Institutionen, die seinen Kollegen eher fernliegen dürften. Er hat mit der Nasa zusammengearbeitet und mit der New Yorker Müllabfuhr, deren Uniformen er pistaziengrün und orange einfärbte, um ihnen ein zweites Leben als Modeartikel einzuhauchen. Upcycling für Menschen vom Fach sozusagen.