Alt werden - gerne, alt sein - nein danke
n-tv
Falten akzeptieren? In der Leistung nachlassen? Grenzen erkennen? Nicht mit uns! Wenn ein 85-Jähriger heute auf den Kilimandscharo will und das nicht klappt, dann ist eher sein Orthopäde schuld als sein Alter. Und wenn man - oder frau - ein Kompliment erhält wie "Du siehst echt nicht aus wie 55", dann freut das die Person ungemein, zahlen sich all die Produkte, die innerlich und äußerlich angewendet werden, doch tatsächlich aus. Also: Alt werden - ja gerne. Aber so aussehen und sich so verhalten? Bitte nicht! Ein Widerspruch, oder? Woher das "Forever Young"-Streben kommt und wie man es schafft, aus dieser Falle - denn nichts anderes ist das - herauszukommen, erklärt Generationenforscher Rüdiger Maas im Interview mit ntv.de.
ntv.de: Wir wollen immer älter werden, aber am Ende dann doch nicht alt sein - ein Dilemma, oder?
Rüder Maas: Allerdings, ein ganz großes Thema! Jemand, der seine Vergangenheit leugnet, negiert damit auch sein Erfahrungswissen. Vorbilder, die bestimmte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht haben, gibt es aus dieser Perspektive dann nicht. Der Widerspruch darin, immer jung bleiben zu wollen, ist eigentlich nur noch philosophisch zu beantworten.
Haben Sie als Generationenforscher eine Antwort darauf gefunden?
Es gibt viele gute Nachrichten - doch sie gehen oft unter und manche Zeiten wie etwa die vergangenen Monate fühlen sich besonders negativ an. Kriege und Krisen scheinen sich zu häufen. Allerdings: Menschen nehmen negative Informationen auch deutlich stärker wahr als positive. Dieser Effekt hat durchaus einen Nutzen.