Alstom kämpft um die Liquidität - Anleger zucken zusammen
n-tv
Der TGV-Bauer Alstom widmet mit sich mit Macht seinem Schuldenberg. Dieser soll in den nächsten zwei Jahren erheblich sinken. Dazu kürzt der Konzern bei der Belegschaft und sucht nach neuen Einnahmequellen. An der Börse kommt das nicht gut an.
Der Bahn-Techniker Alstom tritt auf die Bremse. Angesichts hoher Schulden streicht der Konzern 1500 Stellen und die Dividende. Wie der französische Zughersteller mitteilte, werden weitere Schritte geprüft, darunter der Verkauf von Vermögenswerten, die Ausgabe von Aktien und aktienähnlichen Wertpapieren sowie eine Kapitalerhöhung. Am Markt sorgen die Schritte für Entsetzen - für die ohnehin schon gebeutelte Aktie geht es bergab. Seit Jahresbeginn haben die Papiere rund 38 Prozent verloren.
Die Maßnahmen sollen dem TGV-Hersteller dabei helfen, die mittelfristigen Ziele für den Gewinn und die Cash-Generierung zu erreichen, die sich der Konzern nach der im Januar 2021 abgeschlossenen Fusion mit dem kanadischen Rivalen Bombardier Transportation gesetzt hat. Im Mai hatte Alstom mitgeteilt, dass die Ziele ein Jahr später als bisher geplant erreicht würden, nämlich erst im Geschäftsjahr 2025/26. Und im Oktober hatte Alstom seine Jahresprognose für den Cashflow aufgrund von Verzögerungen bei einem Auftrag in Großbritannien kassiert, was Zweifel an seinen Ambitionen aufkommen ließ. "Der negative freie Cashflow von Alstom im ersten Halbjahr ist ein klares Signal zur Veränderung", erklärte Konzernchef Henri Poupart-Lafarge.
Alstom will zudem die Unternehmensführung umgestalten, um die Rechenschaftspflicht und die Finanzdisziplin zu verbessern. Der Verwaltungsrat plant, den ehemaligen Safran-Chef Philippe Petitcolin zum Direktor und später zum Chairman vorzuschlagen. Damit würde die Position des Chairman von der des Vorstandchefs getrennt. Poupart-Lafarge wird den Posten des CEO behalten.
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