
"Als würde ich von innen heraus sterben"
n-tv
Faisal ist eine Transfrau. Für Faisal ist das ein Problem. Denn sie kommt aus Katar und führt im Wüstenstaat ein Leben in ständiger Angst. Denn Menschen der LGBTIQ+-Bewegung werden im Emirat, das in diesem Winter die Fußball-WM ausrichtet, nicht geduldet. Sie sind der ständigen Gefahr ausgesetzt, polizeiliche und behördliche Willkür zu erleben. Den RTL/ntv Reportern Jonas Gerdes und Timo Latsch ist es erstmals gelungen, mit Homosexuellen aus Katar vor der Kamera zu sprechen und die erschütternden Einblicke in den Alltag zu dokumentieren. Um offen über ihre bedrückende Lebenssituation reden zu können, ist Faisal für das Interview nach Europa gereist, an einen geheimen Ort.
RTL/ntv: Faisal, Sie haben erzählt, dass Sie sich anders fühlen, wenn Sie hier sind und nicht in Ihrer Heimat Katar. Können Sie kurz beschreiben, was genau sich für Sie anders anfühlt?
Faisal: Es fühlt sich einfach gut an, tragen zu können, was auch immer ich anziehen möchte und mich öffentlich zu präsentieren ohne Angst zu haben, von Zivilisten attackiert oder von Behörden beschuldigt zu werden, gegen ethnische Normen und die kulturellen Gegebenheiten zu verstoßen.
Wann haben Sie eigentlich in sich gespürt, dass sie eine Transfrau sind?