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Als Fritz Walter vom Platz flog
Frankfurter Rundschau
Es sind auch die Erinnerungen, die die Schlappekicker-Aktion lebendig halten.
Knapp zwei Jahrzehnte war mein Vater Werner in seiner Zeit als FR-Chefredakteur regelmäßiger Gast bei der Schlappekicker-Weihnachtsfeier. Wenn ich davon die Fotos im FR-Sport sah, saß er am Tisch mit Paul Oswald, dem 59er-Meistertrainer der Eintracht, den Bundestrainern Helmut Schön und Jupp Derwall, Nationalspielern von Uwe Seeler bis Lothar Emmerich und vielen anderen prominenten Stars wie Marika Kilius, Josef Neckermann, Armin Hary oder Rudi Altig.
Da wäre ich natürlich gerne dabei gewesen. Denn ich war schon mit fünf Jahren, als mein Vater als FR-Chefredakteur begann, ein großer Sport-Fan. Aber immer hörte ich von ihm bei meinen Bitten das Gleiche: „Der Besuch auf dem Henninger Turm ist ein dienstlicher Termin für mich, da kannst Du nicht mit!“
Jedes Jahr brachte er mir jedoch Autogramme mit, die er sich auf einen Zettel eines Notizblocks von den „Promis“ schreiben ließ. Dieses wertvolle Gut sammelte ich in meinem Zimmer in einem Holzkästchen. Irgendwann entdeckte ich zu Hause, dass es nicht mehr auf seinem Platz stand. „Wo ist denn die Kiste mit den Autogrammen?“, fragte ich meine Mutter Monika. Ihre Antwort trieb mir die Tränen in die Augen: „Ich habe sie weggeworfen, da waren doch nur Zettel drin.“