Als der HSV das letzte Mal den FC Bayern ärgerte
n-tv
Genau 15 Jahre ist es her, dass der damalige "Dino" der Liga, Hamburger SV, den großen FC Bayern letztmals besiegte. Damals reiften an der Alster sogar Meisterträume. Der HSV grüßte von der Tabellenspitze und selbst Karl-Heinz Rummenigge erinnerte schon an die glorreichen Zeiten der Hamburger - und an einen schmerzhaften Sieg des HSV über die Bayern!
"So ist Fußball. An einem Tag bist du Michael Jackson und am nächsten Tag dann nur noch Roy Black." In Hamburg schwärmten sie Ende September vor 15 Jahren von dem jungen Niederländer Eljero Elia - und eine hanseatische Boulevardzeitung legte dem Stürmer damals diesen herrlichen Satz in den Mund. Es waren wunderbare Spätsommertage, die der HSV rund um den Sieg gegen den deutschen Rekordmeister feiern durfte. Damals ahnte in diesen glückseligen Stunden noch niemand, dass es der letzte Triumph gegen den FC Bayern München für viele, viele Jahre sein würde. Im Gegenteil sogar. Am Abend dieses 1:0-Sieges am 26. September 2009 durch Mladen Petrić träumte ganz Hamburg von der Wiederauferstehung der alten Zeiten.
Denn schon vor der Partie war der Hamburger SV als Tabellenführer in das Spiel gegen den Dritten der Liga und alten Rivalen, den FC Bayern München, gegangen. Und tatsächlich spürten sie an der Säbener Straße damals erstmals seit langer Zeit, dass da was Ernsthaftes an der Alster entstehen könnte. Erst vor der Saison war aus München der langjährige Spieler der Bayern, Zé Roberto, gekommen und der verkündete nun, nach dem verdienten Sieg gegen den Rekordmeister, gelassen lächelnd: "Ich habe noch Großes vor mit dem HSV." 17 Punkte und 17 Tore nach sieben Spieltagen - der Hamburger SV war endlich wieder wer.
Und das sah im Prinzip auch Karl-Heinz Rummenigge im fernen München so, auch wenn er noch vor der Partie versuchte, das neue Aufbegehren des alten Rivalen richtig einzuordnen: "Sie haben ohne Frage eine gute Mannschaft. Aber um auf Augenhöhe zu sein, müsste der HSV in den nächsten vier Jahren dreimal die Meisterschaft holen." Doch das traute Rummenigge den Hamburgern auch nach dem wichtigen "Big-Point-Spiel" und dem Sieg des HSV gegen seinen eigenen Verein - verständlicherweise - nicht zu. Und dann geriet Rummenigge doch noch einmal ins Schwärmen, als er an die Anfänge der 80er-Jahre und die großen Duelle zwischen den beiden Klubs erinnerte.