Als Botschaft fatal
Süddeutsche Zeitung
Joshua Kimmich darf wie jeder selbst entscheiden, sich impfen zu lassen oder nicht. Doch der Bayern-Profi genießt große Privilegien - und gerade als öffentliche Person und Mitinitiator einer Anti-Corona-Aktion betrifft die Entscheidung nicht nur ihn selbst.
Vor ungefähr acht Monaten sagte Karl-Heinz Rummenigge einen Satz, der ihm danach um die Ohren flog. Fußballer könnten als Impfvorbilder dienen, meinte der damalige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern. "Lässt sich beispielsweise ein Spieler des FC Bayern impfen, wächst das Vertrauen in der Bevölkerung", sagte Rummenigge. So könne man "einen gesellschaftlichen Beitrag leisten". Weil damals der Impfstoff knapp war und zunächst Ältere geimpft wurden, wurde der Vorschlag allerdings entgegen seiner mutmaßlichen Intention als Vordrängeln interpretiert.